Kill your Darlings: Wie du Projekte loslässt, aus denen du rausgewachsen bist

Kill your Darlings: Wie du Projekte loslässt, aus denen du rausgewachsen bist

Als Unternehmer*in weißt du, dass sich deine Arbeit immer wieder verändern darf. Neue Herausforderungen, neue Projekte, neue Themen, neue Ideen. Das passiert automatisch, wenn du und dein Business wachsen. Was oft dabei übersehen wird: Wenn immer mehr dazukommt, brauchst du Strategien, um Platz zu schaffen. Du brauchst Klarheit darüber, wie du weiter vorgehen willst. Und Klarheit darüber, von welchen Projekten, Ideen und Kunden du dich verabschieden darfst, wenn du aus ihnen „rausgewachsen“ bist.


Vor ein paar Wochen kam in meiner Unternehmerinnen-Mastermind die Frage auf: „Was war in den vergangenen 2 Jahren besonders wichtig?“ Eine Kollegin erzählte, für sie sei die wichtigste Erkenntnis:

„Es darf auch leicht sein und es darf sich auch so anfühlen.“

Diese Erkenntnis finde ich sehr wichtig. Denn ja: Es darf leicht sein. Und diese Leichtigkeit fühlst du, wenn du merkst: Du bist die richtige Person am richtigen Ort, mit den richtigen Menschen. Du hast die richtigen Projekte mit den richtigen Kund*innen.


Platz schaffen für Neues: Was willst du ziehen lassen?

Wie kannst du nun mehr von diesen richtigen Projekten und mehr von den richtigen Kund*innen in deinem Business haben? Indem du dich von den „falschen“ trennst. Und klar – das kann Angst machen, besonders dann, wenn du noch ganz am Anfang stehst.

Aber nur, wenn du Projekte und Ideen loslässt, schaffst du Platz für neue. Manchmal reicht es auch schon, Kleinigkeiten zu ändern, die Ausrichtung, den Fokus. Aber letztlich ist es ein guter Prozess, Dinge gehenzulassen, wenn du so sehr gewachsen bist, dass sie nicht mehr zu dir passen.

Hier sind meine 4 Schritte, wie du herausfindest, was in deinem Business gehen darf. Gerade jetzt zum Jahresende kannst du mit diesen Überlegungen Raum und Energie für neue Projekte im kommenden Jahr gewinnen.


1. Wie sind die Zahlen? Was ist dein wirtschaftlicher Motor?

Um Klarheit über deine Zahlen zu gewinnen, darfst du dir einen Überblick verschaffen – am besten du schaust mit einem möglichst neutralen Blick auf die verschiedenen Bereiche deines Business. Ich zum Beispiel schaue auf meine Angebote rund um den Netzwerkbooster, auf LinkedIn und meine Beratung und auf den Bereich Vorträge und Moderation.

Außerdem schaust du dir verschiedene Kundensegmente an: Arbeitest du mit Selbstständigen, mit Freiberuflern, mit kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU)? Schau dir die Bereiche an und prüfe, welche Aufträge dir den Kühlschrank füllen und ob die Projekte angemessen entlohnt werden.

Prüfe für dich: Behältst du den Überblick oder verwirren dich die Zahlen? Vielleicht hast du Probleme damit, die Zahlen so nüchtern zu betrachten – wenn das so ist, dann such dir Unterstützung bei dieser Aufgabe.


Wie erkennst du nun, welche Projekte du ziehen lassen solltest? Ein Beispiel:

Vielleicht weißt du es ja: Ich habe früher Print-Magazine herausgegeben und war auch erfolgreich damit. Aber irgendwann, spätestens in der Finanzkrise, funktionierte das nicht mehr so gut. Die Zahlen hätten es mir sagen können, aber ich habe sie lange ignoriert und weitergemacht.

Cleverer wäre es gewesen, mit den Kunden zu sprechen, sie zu fragen, was sie gerade brauchen, ob Print überhaupt noch gewollt ist. Zu spät habe ich dann entschieden: Diese Projekte dürfen gehen. 2013 habe ich die letzten Prints verabschiedet.

Indem du auf deine Zahlen schaust und mutig entscheidest, kannst du solche Situationen besser lösen.


2. Wie groß ist der Ressourceneinsatz?

Um zu entscheiden, welche Projekte vielleicht nicht mehr zu dir passen, musst du auch auf die Ressourcen schauen. Wie viel Zeit fließt in die Projekte? Wie viel Manpower, wie viel Aufwand für Technik, Ausgaben für Werbung und Programme, …

All diese Dinge darfst du dir genau anschauen. Denn es hilft ja nichts, wenn du viel Umsatz machst, aber dafür extrem viele Ressourcen aufwenden musst. Dabei kann es sich um finanziellen Aufwand handeln, aber auch um mentale Ressourcen. Wenn du selbst zu nichts anderem kommst, ist das ein (zu) hoher Aufwand, oder?

Schau dir auch die Projekte an, die noch im Aufbau sind und dementsprechend (noch) keinen Umsatz generieren. Was setzt du ein? Was bekommst du raus? Wo steckst du besonders viel Zeit in Konzeption?

Entscheide für dich: Lohnen sich die Projekte? Wie fühlt sich das an? Woran möchtest du weiterabreiten und was erwartest du dir? Die Frage nach den eingesetzten Ressourcen kann ein wichtiger Faktor für deine Entscheidung sein.


3. Der Wohlfühlfaktor: Was ist zu schön, um es nicht zu machen?

Überleg dir bei all deinen Projekten, wie es dir damit ging und wie die Zusammenarbeit gestaltet war. Wie ist die Energiebilanz zu deinen Projekten und Kund*innen?

Mit wem hast du besonders gern gearbeitet? Wo hat sich die Arbeit besonders leicht angefühlt? Wer hat dich besonders oft oder besonders toll weiterempfohlen? Welches Projekt war für dich besonders erfüllend?

Die Kund*innen und Projekte, mit denen du dich besonders wohlfühlst, dürfen natürlich bleiben. Sie geben dir Energie, du freust dich auf die Weiterarbeit. Das fühlt sich besonders leicht an. Diese Kund*innen sind bei dir. Zur richtigen Zeit, am richtigen Ort, mit den richtigen Menschen.


4. Dankbar loslassen: Wer oder was darf gehen?

Dieser letzte Schritt ist der, bei dem du loslässt. Mit einem guten Gefühl. Um Platz zu schaffen für alles, was kommen mag.

Um Klarheit zu erlangen, schaust du dir die Projekte an, die nicht so gut gelaufen sind. Wo gab es große Enttäuschungen oder Rückschläge? Was hat dich sehr viel Energie gekostet, war anstrengend, wenig lohnenswert? Wo hast du dich vielleicht nicht ausreichend wertschätzend behandelt gefühlt?

Triff für dich die Entscheidung: Was darf gehen?

Achte aber darauf, diese Projekte und Kund*innen nicht genervt und mit schlechten Gefühlen zu verabschieden, sondern sie auch wertzuschätzen. Denn selbst wenn sie jetzt nicht mehr zu dir passen, weil du vielleicht rausgewachsen bist: Sie waren für etwas gut, haben dir etwas ermöglicht, haben dir neue Erfahrungen gebracht und dich wachsen lassen.

Lass sie wertschätzend und mit Freude gehen. Das ist die beste Ausgangssituation, um mit mehr Klarheit und Leichtigkeit ins neue Jahr zu starten. Es darf leicht sein – auch oder gerade im Wachstum. Mit den richtigen Entscheidungen erhältst du mehr Raum für gute, bereichernde Projekte.

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